Kieler IfW senkt Prognose für Deutschland
n-tv
Zinswende, Exportschwäche, ungünstiges Weltwirtschaftsklima: Deutschland bleibt im Krisenmodus. Diese Woche korrigieren mehrere Wirtschaftsinstitute ihre Prognosen nach unten - wie das Kieler IfW. Die Ökonomen rechnen nun mit einem BIP-Rückgang um 0,5 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft schrumpft im laufenden Jahr voraussichtlich noch stärker als zunächst erwartet. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft - kurz IfW - senkte seine Prognose für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts von minus 0,3 auf minus 0,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Gründe seien eine schwache Industriekonjunktur, die Krise in der Bauwirtschaft sowie sinkende Konsumausgaben. Für das kommende Jahr rechnet das IfW mit einem Plus von 1,3 Prozent - auch das ist eine niedrigere Schätzung als die 1,8 Prozent zuvor. 2025 dann dürfte Deutschlands Wirtschaft um 1,5 Prozent wachsen, so die Schätzung.
"Deutschland bekommt jetzt auch zu spüren, dass sein altes industrielles Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert", erklärte IfW-Chef Moritz Schularick. "Dazu belastet die Zinswende die Wirtschaft im Inland und über die Exportmärkte." Neben China schwächelten auch andere wichtige Industrieländer wie Südkorea. Positiv für deutsche Unternehmen wirke sich der noch hohe Auftragsbestand aus.
Insgesamt müsse sich Deutschland darauf einstellen, dass Teile der energieintensiven Produktion nicht mehr rentabel seien und "es voraussichtlich auch nicht wieder werden", erklärte das IfW. Der Arbeitsmarkt zeige sich trotz Abschwung aber robust, denn der Fachkräftemangel sei weiterhin groß. Auch der öffentliche Schuldenstand bleibe etwa konstant.
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