Keuchhusten ist hochansteckend, aber es gibt Impfungen
DW
Krampfartige Hustenanfälle sind ein Symptom für Keuchhusten. Besonders gefährlich ist er für Säuglinge und Kinder. Sie haben meist noch keinen eigenen Impfschutz. Aber auch Erwachsene können sich anstecken.
Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit, die weltweit vorkommt. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gab es 2014 etwa 24,1 Millionen Fälle weltweit. In den Folgejahren sank diese Zahl dank Impfungen rapide. Für das Jahr 2018 geht die WHO von etwa 150.000 Fällen aus. Eine zuverlässige Zahl zu ermitteln, ist jedoch schwierig, da nicht alle Fälle gemeldet oder diagnostiziert werden.
Übertragen wird Keuchhusten durch das Bakterium Bordetella pertussis. Es ist eine Tröpfcheninfektion. Die Erreger werden also beim Husten, beim Niesen oder auch beim Sprechen von einem Menschen zu einem anderen über eine Distanz von bis zu einem Meter weitergegeben.
Die ersten Symptome ähneln Erkältungsbeschwerden. Sie treten etwa neun bis zehn Tage nach der eigentlichen Infektion auf. Aber noch ehe es zum typischen Husten kommt, können die infizierten Personen Überträger der Krankheit sein, und das geht schnell. Etwa 70 bis 80 Prozent derjenigen, die Kontakt zu einem Infizierten haben, stecken sich an.
Die Bakterien, die Infizierte über Tröpfcheninfektion aufgenommen haben, setzen sich in den oberen Atemwegen und in den Bronchien fest. Dort vermehren sie sich. Sie bilden Gifte, die die Flimmerhärchen schädigen und die Schleimhäute sowie das Hustenzentrum im Gehirn reizen. Dadurch kommt es zu krampfartigen Hustenanfällen. Mit einem ziehenden, keuchenden Geräusch atmen die Erkrankten dann wieder Luft ein. Dieses Keuchen hat der Krankheit ihren Namen gegeben.
Keuchhusten verläuft in drei verschiedenen Stadien: Das erste wird als Stadium catarrhale bezeichnet und dauert etwa ein bis zwei Wochen. Die schlimmen Hustenanfälle kommen erst im weiteren Verlauf. Die Krankheit ist also zunächst unberechenbar, denn Schnupfen, Erkältungssymptome und etwas erhöhte Temperatur scheinen zunächst kein Grund zur Sorge.