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Katar-Kapitalismus setzt auf tödliche Eigenverantwortung

Katar-Kapitalismus setzt auf tödliche Eigenverantwortung

n-tv
Thursday, December 15, 2022 10:45:26 AM UTC

Es bleibt unklar, wie viele Menschen im Vorfeld der Fußball-WM in Katar ums Leben gekommen sind. Beim Turnier selbst sind fünf Todesfälle dokumentiert. Neben drei Journalisten versterben zwei Arbeiter. Dabei zeigt eine "Musterbaustelle", dass mit Eigenverantwortung alles geht.

Das WM-Viertelfinalspiel zwischen den Niederlanden und Argentinien steht unter keinem guten Stern. Zwei Menschen lassen ihr Leben nach Unglücken im Lusail-Stadion. Neben dem plötzlichen Tod des renommierten US-Fußballjournalisten Grant Wahl, der an einer Ruptur des Aortenaneurysma (Erweiterung der Hauptschlagader) mit einem Bluterguss im Herzbeutel stirbt, kommt auch der Security Guard John Njue zu Tode. Er stürzt nach dem Spiel aus "signifikanter Höhe" und stirbt drei Tage später im Krankenhaus.

Nun sind bereits fünf Todesfälle im Laufe des Turniers dokumentiert. Es handelt sich dabei um drei Journalisten und zwei Arbeiter. Neben Wahl versterben der katarische Fotojournalist Khalid al-Misslam und Roger Pearce, der technische Direktor des britischen TV-Senders ITV Sport. Neben Njue kommt ein offenbar aus den Philippinen stammender Mann infolge eines Unfalls bei Reparaturarbeiten im Teamhotel Saudi-Arabiens ums Leben. Fünf. Das ist eine erstaunliche Zahl nach jetzt vier Wochen WM in Katar.

In den Jahren zuvor sollen auf den Baustellen der WM nur drei Arbeiter überhaupt ums Leben gekommen sein, sagt der Veranstalter. Der bedauert jeden einzelnen Tod eines Arbeiters kaltherzig. Im Laufe des Turniers werden die Zahlen plötzlich kurzfristig auf 400 bis 500 nach oben korrigiert. Aber schon bald findet sich eine neue Erklärung, warum diese Zahl nicht nur auf die WM zu beziehen sei. Wenig überraschend.

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