
Kassenärzte kritisieren Spahn wegen Schreibens zu Impfungen
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann, hat Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) dafür kritisiert, die Belieferung mit dem Biontech-Impfstoff rationieren zu wollen. "In welcher Welt muss man leben, um zu diesem Zeitpunkt eine solche Entscheidung zu treffen?", sagte Plassmann am Samstag in Hamburg. "Die Booster-Impfkampagne nimmt gerade Fahrt auf, diese Entscheidung wird sie sofort wieder abwürgen."
Auch der Hausärzteverband Hamburg kritisierte die Anordnung. "Wird es dabei bleiben, müssen viele Praxen aus dem Impfen aussteigen", hieß es in einer Mitteilung. "Diese ständigen aktionistischen Änderungen sind nicht mehr tragbar! Wir stecken mitten in einer Pandemie, dieses unnötige Chaos muss aufhören!"
Spahn hatte am Freitag verfügt, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ab kommender Woche noch fünf Fläschchen pro Woche erhalten sollten; dies entspricht 30 Dosen. Im übrigen solle der Impfstoff von Moderna gespritzt werden. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was aber vermieden werden müsse.
