Karnevalisten feiern unter ungewöhnlichen Umständen
n-tv
"Es ist in Ordnung, Karneval zu feiern", sagt die Kölner Oberbürgermeisterin Reker zum Auftakt der neuen Saison mit Blick auf die Kriege weltweit. Jüdische Jecken rufen zu Solidarität auf. Gefeiert wird ordentlich - die Kölner Innenstadt ist bald überfüllt.
In Düsseldorf, Köln und anderen Hochburgen des Karnevals ist um 11.11 Uhr die neue Saison eröffnet worden. "Es ist in Ordnung, Karneval zu feiern", sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Karnevalsauftakt in der Altstadt vor Tausenden Feiernden. "Das heißt nicht, dass wir nicht an diejenigen denken, die von Krieg und Gewalt betroffen sind." Aus Solidarität mit allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern erklang zuvor im Historischen Rathaus von Köln der Ruf: "Kölle Alaaf! Kölle Alaaf! Kölle Schalom!"
Reker appellierte an die Jecken, für Demokratie und Vielfalt einzustehen. "Von allen Akteurinnen und Akteuren im Kölner Karneval erwarte ich ein eindeutiges Bekenntnis gegen Antisemitismus - und klare Zeichen der Solidarität mit Israel sowie den Jüdinnen und Juden in Köln!"
Aaron Knappstein, Präsident des jüdischen Karnevalsvereins "Kölsche Kippa Köpp", sagte bei dem Empfang, die Jüdinnen und Juden in Köln seien in Not und bräuchten alle Bürger an ihrer Seite. "Wir haben immer mehr Menschen auch in Köln, die uns absprechen, Kölnerinnen und Kölner zu sein. Die uns sagen, dass wir nicht mehr hierhingehören."