Karl Lauterbach wird Gesundheitsminister
DW
Als letzte der drei Ampel-Parteien haben die Sozialdemokraten die Besetzung ihrer Ministerposten bekannt gegeben. Mit Spannung wurde erwartet, wer inmitten der vierten Corona-Welle das Gesundheitsressort übernimmt.
Viele hatten damit schon gerechnet, nun ist es offiziell: Gesundheitsminister in der neuen Bundesregierung wird Karl Lauterbach. Der 58-jährige Gesundheitsexperte übernimmt mitten in der Hochphase der vierten Corona-Welle das Amt vom scheidenden Amtsinhaber Jens Spahn (CDU). Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz benannte im Willy-Brandt-Haus in Berlin auch seine übrigen Ministerinnen und Minister.
Erstmals übernimmt mit der hessischen SPD-Landesvorsitzenden Nancy Faeser eine Frau das Innenministerium. Hubertus Heil bleibt Minister für Arbeit und Soziales. Die bisherige Bundesjustizministerin Christine Lambrecht wird Verteidigungsministerin. Bundesministerin für Bauen und Wohnen wird die Potsdamerin Klara Geywitz, mit der sich Scholz vor zwei Jahren gemeinsam erfolglos um den SPD-Parteivorsitz beworben hatte. Die bisherige Bundesumweltministerin Svenja Schulze übernimmt das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Kanzleramtsminister wird Wolfgang Schmidt.
Scholz sollte bei der Vergabe der Kabinettsposten ein Versprechen erfüllen: Er wollte mindestens genauso viele Frauen wie Männer in seiner Regierung haben. Laut Grundgesetz gehören der Bundesregierung nur der Kanzler und die Bundesminister an, nicht die Staatsminister und Staatssekretäre.
Bündnis 90/ Die Grünen und Freie Demokraten hatten ihre Ministerinnen und Minister bereits vor einigen Tagen benannt: Die Grünen besetzen das Außenministerium (Annalena Baerbock), das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Vizekanzler Robert Habeck), das Familienministerium (Anne Spiegel), das Umweltressort (Steffi Lemke) und das Agrarministerium (Cem Özdemir). Die FDP stellt den Finanzminister (Christian Lindner), den Verkehrsminister (Volker Wissing), den Justizminister (Marco Buschmann) und die Bildungsministerin (Bettina Stark-Watzinger).
Wenn alles weiter nach Plan läuft, ist der Weg für die neue Bundesregierung in Deutschland noch an diesem Montag frei: Am frühen Nachmittag wird abschließend das Votum der Mitglieder der Grünen bekannt gegeben. Bis 13.00 Uhr MEZ dürfen die 125.000 Mitglieder über den Koalitionsvertrag und das Personaltableau für die neue Regierung entscheiden. Mit einer Zustimmung wird gerechnet, auch wenn es zuvor Streit über die Postenvergabe gegeben hatte.