
Kabinett beschließt deutliche Rentenerhöhung
n-tv
Mit einer kräftigen Erhöhung der Renten will die Regierung das schwache Jahr 2021 ausgleichen. Deutsche Rentner können ab Juli mit einem Plus von mehr als 5 Prozent rechnen. Sozialverbände und Gewerkschaften lassen sich von dieser Zahl alleine jedoch nicht beeindrucken. Der Grund: die Inflation.
Das Bundeskabinett hat die kräftigste Rentenerhöhung seit Jahrzehnten auf den Weg gebracht. Im Westen steigen die Renten nach einer Nullrunde im vergangenen Jahr zum 1. Juli um 5,35 Prozent, im Osten nach einer nur geringen Erhöhung 2021 um 6,12 Prozent. Im Osten ist es der stärkste Anstieg seit 1994, im Westen gab es seit 1983 keine solche Erhöhung mehr.
Sozialverbände und Gewerkschaften weisen aber auf die hohe Inflation hin. "Die in diesem Jahr vergleichsweise gute Rentenerhöhung wird von den steigenden Preisen komplett aufgefressen", sagte Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Der Gesetzentwurf von Sozialminister Hubertus Heil sieht außerdem Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente vor. Etwa drei Millionen Menschen sollen langfristig mehr Geld bekommen. Ab 1. Juli 2024 sind Zuschläge von bis zu 7,5 Prozent geplant. Zudem soll der sogenannte Nachholfaktor wieder in Kraft gesetzt werden, der sich dämpfend auf Rentenerhöhungen auswirkt.
