
Künstlerin macht Hüte für Laternen gegen Lichtverschmutzung
n-tv
Künstlerin Alona Rodeh hat im Brunnenviertel bereits neun Straßenlaternen Hüte aufgesetzt, die Lichtverschmutzung verringern sollen. Nun sind weitere in Arbeit. So können Berliner zu Designern werden.
Berlin (dpa/bb) - Noch mehr Straßenlaternen im Berliner Brunnenviertel sollen einen Hut bekommen. Schon heute fallen im Weddinger Kiez die grauen Kopfbedeckungen auf. Sie sind aber nicht nur eine lustige Dekoration: Die Künstlerin Alona Rodeh designte die "Nightcaps", die seit Oktober 2024 an neun Standorten im Viertel zu finden sind. Noch in diesem Sommer sollen sie an sechs weiteren Laternen installiert werden.
Lichtverschmutzung, also das Fehlen vollständiger Dunkelheit wegen künstlicher Lichtquellen, ist vor allem in Großstädten, wie Berlin ein Problem. Rodeh kritisiert, es sei die "am wenigsten thematisierte und am meisten unterschätzte Art von Verschmutzung".
Im Brunnenviertel stehen an vielen Orten Straßenlaternen aus den 1960er bis 1990er Jahren: wegen ihrer kugelrunden Form strahlen sie kaltes, helles Licht in alle Richtungen aus, die die Straßen rund um die Uhr zu einem Ort machen, der fast nie dunkel ist. "Es sind sehr schöne Laternen, aber sie sind nicht wirklich up to date, was die Reduzierung von Lichtverschmutzung angeht", sagt die Künstlerin. Rodehs Lösung heißt "Shielding": Mit den Hüten, die im 3D-Drucker aus recyceltem Plastik gefertigt werden, soll Licht nur noch dahin gelangen, wo es tatsächlich benötigt wird: auf den Boden.
