
Justizministerin fordert mehr Fokus auf Opferschutz in MV
n-tv
Alljährlich im März rückt der "Weiße Ring" die Hilfe für Kriminalitätsopfer in den Mittelpunkt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern haben Betroffene Unterstützung nötig.
Schwerin (dpa/mv) - Fast 25.000 Menschen werden in Mecklenburg-Vorpommern alljährlich als Opfer von Gewalt und Bedrohung in der Kriminalitätsstatistik erfasst. Etwa die Hälfte der Fälle sind Körperverletzungen. 2023 wurden zudem 1.350 Sexualdelikte registriert und 8.400 Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Das geht aus den Daten des Innenministeriums in Schwerin hervor.
Justizministerin Jacqueline Bernhardt nimmt den Tag der Kriminalitätsopfer zum Anlass, um auf die Notwendigkeit einer wirksamen Opferhilfe hinzuweisen. Zentrale Aufgabe der Justiz sei es, Straftaten zu verfolgen und zu ahnden. "Die Menschen, die unter diesen Straftaten gelitten haben und weiterhin leiden, benötigten aber ebenso Aufmerksamkeit", betonte die Linke-Politikerin. Es gelte daher, den Blick hin zu den Opfern von Gewalt und Kriminalität immer mehr zu schärfen.
Opferschutz sei eine ressortübergreifende Aufgabe. In einem Netzwerk würden bereits viele Institutionen, Vereine und Behörden im Land zusammenarbeiten. Der vom Justizministerium eingesetzte Opferhilfebeauftragte übernehme dabei eine Lotsenfunktion. Er sei Ansprechpartner und könne klären, wie Opfern von Straftaten schnell und zielgerichtet geholfen werden könne. "Es ist gut, dass die Justiz eine solche Schnittstelle hat", sagte Bernhardt.
