
Johnsons Regierung zerbröselt weiter
n-tv
Die Minister-Rücktritte lösen eine Welle von weiteren Abgängen aus. Am Morgen ziehen sich ein Staatssekretär und eine wichtige Mitarbeiterin des Verkehrsressorts von ihren Ämtern zurück. Selbst Vertraute und die konservative Presse entziehen derweil Premier Johnson das Vertrauen.
Nach dem Rücktritt seines Finanz- und seines Gesundheitsministers verliert der britische Premierminister Boris Johnson weitere Regierungsmitglieder. Der für Familie und Kinder zuständige Staatssekretär Will Quince und die dem Verkehrsstaatssekretär zuarbeitende Abgeordnete Laura Trott reichten ihre Rücktritte ein.
Quince erklärte, ihm bleibe "keine andere Wahl" als sein Rücktritt, nachdem er mehrfach "guten Gewissens" öffentlich Stellungnahmen der Regierung zu Skandalen wiederholt habe, die sich später als nicht zutreffend herausgestellt hätten. Trott begründete ihren Schritt damit, dass sie das Vertrauen in Johnson verloren habe.
Am Dienstagabend waren aus Protest gegen Johnsons Amtsführung Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid zurückgetreten. Damit wurde Johnson in die vielleicht größte Krise seiner Amtszeit gestürzt. Die Zeitung "The Times" schrieb unter der Überschrift "Johnson am Abgrund", der "anscheinend koordinierte" Minister-Rücktritt könnte den "Todesstoß für den Premierminister" bedeuten. Auch "The Guardian" und die "Financial Times" sahen Johnson "am Abgrund" (mehr Presse-Stimmen finden Sie hier).
