
Johnson mit Brexit-Deal höchst unzufrieden
n-tv
London und Brüssel erzielen einen Brexit-Deal, um den Handel zwischen Nordirland und dem Rest von Großbritannien zu vereinfachen. "So gewinnt Großbritannien keine Kontrolle zurück", konstatiert der britische Ex-Premier Johnson und macht seinem Nachfolger Sunak damit das Leben schwer.
Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson hat die Einigung zwischen London und Brüssel auf neue Brexit-Regeln für Nordirland scharf kritisiert. "Mir wird es sehr schwerfallen, selbst für so etwas zu stimmen, denn ich denke, wir hätten es anders machen sollen", sagte Johnson in einer Rede in London. Der aktuelle britische Premierminister Rishi Sunak hatte gemeinsam mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen Anfang der Woche eine Einigung vorgestellt, die einen jahrelangen Streit beenden und den Handel zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs vereinfachen soll.
Doch viel hängt davon ab, ob das Abkommen bei der Protestantenpartei DUP in der britischen Provinz Nordirland Anklang findet. Die Anhänger der Union mit Großbritannien blockieren aus Protest gegen die bisherigen Regelungen eine Regierungsbildung.
Mit Blick auf Sunaks Deal sagte Johnson: "So gewinnt Großbritannien keine Kontrolle zurück." Das Versprechen, die vollständige Kontrolle über Regeln im eigenen Land zu gewinnen ("Take Back Control") war der zentrale Slogan der Brexit-Befürworter. Das Wort des Ex-Premiers hat Gewicht in der Tory-Partei, Johnson hat noch viele treue Anhänger.
