Johnny Depp hat schon längst gewonnen
n-tv
Johnny Depp und Amber Heard machen sich in ihrem Verleumdungsprozess wilde Vorwürfe. Nun liegt es an den Geschworenen, ein Urteil zu fällen. Dabei ist eigentlich jetzt schon klar: Der "Fluch der Karibik"-Star ist mindestens der Sieger der Herzen.
Wer die vergangenen Monate nicht unter einem Stein gelebt hat, ist um den Verleumdungsprozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard nicht herumgekommen. Der Hollywood-Star und seine 2016 getrennte Ex-Frau bezichtigen sich gegenseitig der häuslichen Gewalt, auch von Alkohol- und Drogeneskapaden, einer abgetrennten Fingerkuppe und menschlichen Fäkalien im Bett war die Rede. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht ein Kommentar von Heard für die "Washington Post" aus dem Jahr 2018. Als sie "vor zwei Jahren" Vorwürfe der häuslichen Gewalt öffentlich gemacht habe, habe sie "die volle Wucht des Zorns unserer Kultur auf Frauen" gefühlt, "die sich zu Wort melden", schrieb Heard damals.
Depp verklagte seine Ex-Frau daraufhin auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz. Denn obwohl Heard seinen Namen in dem Artikel nicht explizit erwähnt hatte, wusste natürlich jeder, auf wen sie abzielte. Depp behauptet, der Beitrag habe seine Karriere ruiniert, seinen Ruf beschädigt und dadurch viel Geld gekostet. Heard beteuert dagegen, dass der Kommentar nicht von ihrem Ex-Mann handelte. Außerdem reichte sie eine Gegenklage in Höhe von 100 Millionen Dollar gegen Depp ein. Die 36-Jährige wirft ihm und seinem Scheidungsanwalt Adam Waldman vor, ihre Anschuldigungen in einer Hetzkampagne als "Schwindel" diffamiert zu haben. Damit habe er wiederum ihrer Karriere geschadet.
Wenn die Geschworenen, die sich derzeit beraten, zu dem Schluss kommen, dass der Hollywood-Star seine Ex-Frau tatsächlich misshandelt hat - selbst wenn es nur einmal passiert ist und selbst wenn die Gewalt von ihr ausging -, dann war Heards Artikel technisch gesehen nicht verleumderisch und seine Klage bricht zusammen. Gleiches gilt für den Fall, wenn sie der Meinung sind, Depps Karriere sei aus anderen Gründen - etwa wegen seines starken Alkohol- und Drogenkonsums, von dem in dem Prozess immer wieder die Rede war - ins Stocken geraten.
Gerade erst liegt eine erfolgreiche Nordamerika-Tour hinter ihm, da sind schon die ersten Konzerte seiner Klassik-Tour mit der Philharmonie Leipzig gestartet. VNV Nation-Frontmann Ronan Harris gönnt sich keine Pause. Vor seinem Auftritt im Berliner Admiralspalast nimmt er sich trotzdem die Zeit, ausführlich über seine Liebe zu klassischer Musik, Fankritik und zwei große musikalische Projekte, die demnächst ins Haus stehen, zu sprechen.