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Joe Biden stimmt die Welt auf langen Konflikt ein

Joe Biden stimmt die Welt auf langen Konflikt ein

DW
Sunday, March 27, 2022 03:00:00 AM UTC

Der US-Präsident demonstriert den Schulterschluss mit der Ukraine - und mit dem östlichen NATO-Mitglied Polen. Seine Worte sollen auch in Moskau widerhallen.

US-Präsident Joe Biden hat die Welt auf einen langen Konflikt um die künftige internationale Ordnung eingestimmt. Es gehe um eine "große Schlacht zwischen Demokratie und Autokratie, zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen einer regelbasierten Ordnung und einer, die von brutaler Gewalt bestimmt wird", sagte Biden bei einer Rede vor dem Warschauer Königsschloss.

"Wir müssen dabei klar sehen: Diese Schlacht wird nicht in Tagen geschlagen werden oder in Monaten. Wir müssen uns für einen langen Kampf stählen." Mit den Worten des ersten polnischen Papstes Johannes Paul II., der 1978 sein Amt als katholisches Kirchenoberhaupt antrat, rief Biden: "Habt keine Angst!" und fügte hinzu: "Wir sind an Eurer Seite." Diese Worte galten den Menschen in der Ukraine, aber auch im angrenzenden Polen und anderen NATO-Staaten im Osten. Seit Generationen stehe Warschau "für die Herausforderungen der Freiheit - und den Sieg der Freiheit".

Der gegenwärtige Amtsinhaber zitierte den 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln: "Wir müssen dagegen angehen, dass Macht Recht bricht." Vielmehr gelte: "Recht bricht Macht." Deshalb dürfe der russische Präsident Wladimir Putin nicht an der Macht bleiben. Denn unter seiner Herrschaft erwürge Russland die Demokratie.

Diese Passage der Rede sorgte sogleich für eilige Reaktionen. Ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses, der ungenannt blieb, betonte, Biden habe nicht zum Sturz Putins aufgerufen. "Die Botschaft des Präsidenten war, dass es Putin nicht erlaubt sein darf, Macht über seine Nachbarn oder die Region auszuüben." Aus dem Kreml hingegen kam der kühle Kommentar, nicht der US-Präsident bestimme über Russlands Staatsspitze, sondern das russische Volk.

Gleich mehrfach untermauerte der Gast aus Washington bei seinem Besuch die Zuverlässigkeit der Vereinigten Staaten im NATO-Bündnisfall. Artikel fünf des NATO-Vertrags sei eine "heilige Verpflichtung", sagte Biden bei einem Treffen mit dem polnischen Staatschef Andrzej Duda. "Sie können sich darauf verlassen - für unsere und Ihre Freiheit." Biden griff damit eine Parole aus der Zeit des polnischen Kampfes gegen die russischen Besatzer im 19. Jahrhundert auf.

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