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Jiddisch tut der deutschen Sprache gut

Jiddisch tut der deutschen Sprache gut

n-tv
Wednesday, September 08, 2021 01:53:23 AM UTC

Ja, jiddische Worte tun der Sprache gut - wenn sie nicht falsch benutzt werden. Was leider öfter vorkommt, wenn sie mit einer schlechten Konnotation belegt werden. Ronen Steinke hat die Verwendung jiddischer Begriffe analysiert. Seiner Einschätzung nach ist der Gebrauch mancher Wörter jedoch problematisch.

Deutsch ist mitunter nicht immer die eleganteste Sprache. Ein Beispiel gefällig? Erkundigt man sich etwa bei dem Gegenüber, ob er "noch ganz bei Verstand" sei, kann das ziemlich gestelzt rüberkommen. Benutzt man stattdessen das Wort "meschugge", klingt es vielleicht plötzlich lässig und pointiert. Es sind Wörter wie "Tacheles", "malochen" oder das oben erwähnte "meschugge", die heutzutage als Lehnwörter einen festen Platz in der deutschen Sprache haben. Sie werden etwa benutzt, wenn man unverkrampft wirken will oder eben herkömmliche Formulierungen zu sehr nach Beamtendeutsch klingen. Aber woher stammen diese Wörter überhaupt? Auf den ersten Blick sehe man ihnen die Herkunft gar nicht unbedingt an, erklärt Buchautor und Journalist Ronen Steinke. "Die heutige deutsche Sprache ist gesprenkelt mit einer großen Menge an jiddischen Lehnwörtern". Bekannt kommen uns die Wörter laut Steinke vor, weil ihr Klang dem Hochdeutschen "sehr ähnlich ist - anders als zum Beispiel bei Anglizismen, die sofort auffallen." Laut Zentralrat der Juden war Jiddisch ursprünglich eine Sprache der Juden in und aus Osteuropa. Gepflegt werde Jiddisch heutzutage vor allem von Holocaust-Überlebenden, orthodoxen Juden und Auswanderern. Die Verbreitung der Sprache ist laut Steinke vor allem mit Flucht vor Verfolgung verbunden. Durch die Ermordung von Juden während der Schoa ist die Sprachgemeinschaft kleiner geworden, wie der Zentralrat betont.
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