Jemen: Keine klare Aussicht auf Ende des Krieges
DW
Die Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Iran sowie ein vereinbarter Gefangenenaustausch ließen zuletzt Hoffnung auf ein Ende des Jemen-Kriegs aufkommen. Doch neue Gefechte erinnern daran, wie komplex der Konflikt ist.
Mindestens zehn tote Soldaten - das ist das Ergebnis erneuter Kämpfe im Jemen zwischen den aufständischen Huthis und Regierungstruppen in der Provinz Marib östlich der Haupstadt Sanaa, die am Mittwoch von Nachrichtenagenturen gemeldet wurden. Die Kämpfe brachen aus nur kurze Zeit, nachdem beide Seiten eine Annäherung erklärt hatten.
Man habe sich auf den Austausch von insgesamt rund 900 Gefangenen geeinigt, hatte der Vorsitzende des für den Austausch verantwortlichen Huthi-Komitees, Abdul-Kadir al-Murtada, erst am Montag bekannt gegeben.
Die Huthi-Rebellen kontrollieren weite Teile des Nordwestens Jemens einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Der Einigung waren von den Vereinten Nationen beaufsichtigte Verhandlungen in Genf vorausgegangen.
Der Austausch - sofern es trotz des jüngsten Gewaltausbruchs dabei bleibt - soll laut gemeinsamer Vereinbarung in drei Wochen umgesetzt werden, danach sollen weitere Verhandlungen folgen. Dem Regierungs-Unterhändler Madschid Fadail zufolge sollen auch vier Journalisten freigelassen werden, die von den Huthis zum Tode verurteilt worden seien. Zudem sollen ranghohe Militärvertreter der Regierung freikommen, darunter ein früherer Verteidigungsminister.
Der Erfolg am Verhandlungstisch gehe auch auf die jüngste diplomatische Annäherung zwischen den Rivalen Saudi-Arabien und Iran zurück, deutete der UN-Vermittler Hans Grundberg an. "Der Jemen hat jetzt Rahmenbedingungen, in denen ernsthafte Schritte vorwärts möglich sind", sagte der Diplomat in Genf.