
Jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet
n-tv
Energiekrise und Inflation verschärfen ein nach wie vor ungelöstes Problem in Deutschland: Wie die Bertelsmann-Stiftung vorrechnet, sind knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche armutsgefährdet, zudem jeder vierte Erwachsene. Dabei sind die regionalen Unterschiede extrem.
Mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene in Deutschland sind einer Studie zufolge armutsgefährdet. Betroffen sind unter den Kindern vor allem Jungen und Mädchen in alleinerziehenden Familien oder in Mehrkindfamilien mit drei und mehr Heranwachsenden, wie aus einer Analyse der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht. Kinder- und Jugendarmut bleibe ein ungelöstes Problem.
Es gebe erhebliche regionale Unterschiede: Am höchsten falle die Armutsgefährdungsquote in Bremen aus, am niedrigsten in Bayern, das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liege etwa im Mittelfeld. Knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche - das entspricht einem Anteil von 20,8 Prozent - waren laut Stiftung 2021 bundesweit von Armut bedroht. In der Gruppe der jungen Erwachsenen zwischen 18 bis 25 Jahren waren 1,55 Millionen Personen - ein Anteil von 25,5 Prozent - armutsgefährdet.
Die aktuellen Krisen und Preissteigerungen verschärften das Problem noch. Armut bedeute Mangel, Verzicht, Scham und auch schlechtere Zukunftschancen. Als armutsgefährdet gelten Kinder und Jugendliche in Familien mit einem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens in Deutschland. Viele dieser jungen Menschen benötigten staatliche Hilfen, um über die Runden zu kommen.
