Jane Fonda wird 85 und bleibt kämpferisch
DW
Sie war Barbarella, Hanoi Jane, Fitness-Queen und ist noch immer eine umtriebige Aktivistin. Nun wird Jane Fonda 85 Jahre alt. Und bleibt trotz erneuter Krebs-Diagnose kämpferisch.
Am 21. Dezember wird Jane Fonda 85 Jahre alt. Der Welt-Star begeht den Tag nicht etwa mit einer opulenten Promi-Party in Hollywood, sondern hat ihn im Oktober vorgefeiert: Mit einer Spenden-Gala für die Organisation GCCAP, die Heranwachsende unterstützt. Unter anderem mit Programmen zur Verhütung von Teenagerschwangerschaften. Ein Thema, das Fonda am Herzen liegt, was in ihrer eigenen Geschichte begründet ist.
Karitatives und politisches Engagement prägt Jane Fondas Biografie - neben der Schauspielkunst. Ein Fach, das ihr in die Wiege gelegt wurde. Geboren wird Fonda 1937 in New York als Kind eines Schauspielerpaares. Der Vater, Henry Fonda, ist gerade dabei, in Hollywood Fuß zu fassen und sich seinen Ruf als einer der größten Charakterdarsteller zu erarbeiten. Für seine Tochter und Sohn Peter ist er unerreichbar. Oft mürrisch, wütend, kalt. Eine Beziehung, die Jane Fonda prägt. "Ich fühlte mich bedeutungslos", erzählte Jane Fonda in einem Interview mit dem Magazin "The Edit".
Die Mutter, Frances Ford Seymour, ist manisch-depressiv und begeht Selbstmord, als Jane zwölf Jahre alt ist. Danach wächst das Mädchen bei seiner Großmutter auf.
Eigentlich möchte Fonda Kunst studieren, zwei Jahre verbringt sie als junges Mädchen in Paris, dann tritt sie doch in die Fußstapfen der Eltern: 1960 gibt sie ihr Broadway-Debüt in "There was a Little Girl" und bekommt gute Kritiken. Noch im selben Jahr tritt sie für die Liebeskomödie "Je länger, je lieber" erstmals vor die Kamera, doch der Durchbruch als Filmschauspielerin gelingt ihr erst 1965 mit der Westernkomödie "Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming".
Drei Jahre später besetzt sie ihr damaliger Ehemann, Regisseur Roger Vadim, für die Rolle der "Barbarella" im gleichnamigen Science-Fiction-Sexfilm - und Jane Fonda gilt über Nacht als "Sexsymbol". Ein Status, dem sie so gar nichts abgewinnen kann. Im Interview mit "The Edit", ein halbes Jahr vor dem Weinstein-Skandal, berichtet Fonda über die sexualisierte Gewalt, die ihr von klein auf widerfahren ist: "Ich wurde vergewaltigt, als Kind sexuell missbraucht und später gefeuert, weil ich nicht mit meinem Chef schlafen wollte. Ich dachte immer, dass es meine Schuld sei und dass ich nicht das Richtige gesagt oder getan habe." "Barbarella" bezeichnet sie heute als "Jugendsünde".