
Jagdverband stößt Debatte um "Wald vor Wild"-Grundsatz an
n-tv
Der Jagdverband will den in Bayern gesetzlich festgeschriebenen Grundsatz "Wald vor Wild" kippen. Auf den Vorstoß folgt Protest.
München (dpa/lby) - Während im Freistaat noch um eine Reform des Jagdgesetzes gerungen wird, fordert der Bayerische Jagdverband (BJV) eine Novelle des bayerischen Waldgesetzes. Der darin verankerte Grundsatz "Wald vor Wild" müsse fallen, beschloss das BJV-Präsidium bei einer Klausurtagung am Wochenende und legte hierzu ein Positionspapier vor. Aus Sicht des BJV verstößt der Grundsatz "Wald vor Wild" gegen das Grundgesetz. Kritik gibt es dafür vom Forstministerium und vom Bund Naturschutz (BN).
Der Jagdverband verweist auf Artikel 20a des Grundgesetzes, in dem der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Schutz der Tiere gleichrangig geführt wird. Im bayerischen Waldgesetz heißt es seit 2005 in Artikel 1, es müsse ein standortgemäßer und möglichst naturnaher Zustand des Waldes bewahrt oder hergestellt werden und zwar unter Berücksichtigung des Grundsatzes "Wald vor Wild".
Der Jagdverband fordert, diesen Zusatz zu streichen. Denn, so argumentierte Präsident Ernst Weidenbusch: ""Wald vor Wild" - das heißt Profit statt Tierschutz. Das Grundgesetz verbietet eine solche Priorisierung."
