Izchak Herzog in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Besuch mit Signalwirkung
DW
Erstmals besucht Israels Präsident Herzog die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Reise unterstreicht die immer engeren Beziehungen. Spannungen mit den Iran, Klimakrise, Wirtschaft - die beiden Länder verbindet viel.
Diese Reise gilt als historisch: Zum ersten Mal besucht ein israelischer Präsident die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Aufenthalt von Izchak Herzog und seiner Ehefrau Michal in Abu Dhabi und Dubai hat international für Aufmerksamkeit gesorgt.
Nachdem der israelische Premier Naftali Bennett den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) bereits im vergangenen Dezember einen Besuch abgestattet hatte, wirkt der von Präsident Herzog wie eine symbolische Bekräftigung des bereits Erreichten. Dass im Beisein des Gastes eine israelische Fahne gehisst wurde, zeigt, wie sehr die Emirate das immer engere Verhältnis zu Israel schätzen.
Doch die feierliche Stimmung hatte gerade begonnen, da wurde sie bereits gestört: Aus dem Jemen feuerten die aufständischen Huthi-Rebellen Raketen auf Abu Dhabi ab. Verletzt wurde zwar niemand, doch der Beschuss rief auf dramatische Weise in Erinnerung, dass längst nicht alle Akteure glücklich über den Besuch des israelischen Staatsoberhaupts in den VAE sind: die Huthis nicht, und noch weniger der sie unterstützende Iran.
Zugleich erinnert der Raketenbeschuss an eines der Motive, die Israel und die VAE im Jahr 2020 dazu bewogen hatte, das so genannte Abraham-Abkommen zu unterzeichnen - ein Beschluss, der die ehemals angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern durch Partnerschaft und Kooperation ersetzen soll und zwar auch in der Auseinandersetzung mit dem gemeinsamen Gegner, dem Iran.
Israel habe sich bislang zwar geweigert, den VAE seinen Raketenschutzschild Iron Dome zu überlassen, sagt der Politologe Yoel Guzansky vom Institute for National Security Studies (INSS) im DW-Interview.