
IW: Deutschland sollte mehr in Kolumbien und Brasilien investieren
n-tv
Das Institut der deutschen Wirtschaft fordert, dass Deutschland seine Investitionen in Brasilien und Kolumbien erhöht. Dadurch sollen die Handelsbeziehungen gestärkt werden. Ansonsten drohen sich beide Länder China zuzuwenden. Und das könnte sich zu einem großen Problem entwickeln.
Deutschland sollte nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) seine Investitionen in Brasilien und Kolumbien deutlich erhöhen, um so ein Gegengewicht zu China zu bilden. Besonders in strategisch wichtige Zukunftssektoren sollte investiert werden, um so die Länder auch als Partner im Kampf gegen den Klimawandel zu gewinnen. Kurzfristig seien Brasilien und Kolumbien außerdem wichtige Lieferanten für fossile Energieträger in der aktuellen Energiepreiskrise.
Beide Länder besitzen zudem für Deutschland unverzichtbare Rohstoffe wie Seltene Erden, aber auch grünen Wasserstoff. Aktuell sind Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu Besuch in den beiden Ländern, die die Bundesregierung wegen ihres Reichtums an solchen Rohstoffen als wichtige Partner in der Handels- und Klimapolitik ausgemacht hat.
"Deutschland muss viel strategischer in der Region auftreten", sagte IW-Ökonom Simon Gerards Iglesias. "Statt warmen Worten braucht es gezielte Investitionen in Zukunftsthemen und Infrastruktur, die die Länder konkret voranbringt. Wenn wir es nicht tun, wendet sich Südamerika Staaten mit anderen Vorstellungen von Demokratie und Klimaschutz zu."
