
Italienischer Rechtsruck setzt dem Euro zu
n-tv
Im Wahlkampf hat Italiens Wahlsiegerin teure Versprechungen gemacht: Steuern sollen gesenkt und gleichzeitig Belastungen durch Inflation und Energiekrise ausgeglichen werden. Mit den europäischen Fiskalregeln und Italiens hohem Schuldenstand verträgt sich das schlecht.
Der Euro ist in Reaktion auf den Rechtsruck nach der Wahl in Italien auf den tiefsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit gut 20 Jahren gefallen. Am frühen Morgen kostete er zeitweise nur 0,9551 Dollar, konnte sich danach wieder etwas erholen. Aktuell steht er bei 0,9633 Dollar. Noch tiefer stand die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt im Januar 2002 unmittelbar nach ihrer physischen Einführung als Bargeld.
Der Euro wird bereits seit Monaten vor allem durch die Energiekrise in Europa belastet. Anfang des Jahres kostete ein Euro noch rund 1,13 Dollar. Im August war die europäische Währung zum ersten Mal seit 20 Jahren unter die Parität, den 1:1-Wechselkurs mit dem Dollar, gefallen.
Giorgia Meloni und ihre Rechtsaußen-Partei Fratelli d'Italia (FDI) haben dem rechten Lager in Italien einen deutlichen Sieg beschert. Den Hochrechnungen zufolge erhielt die FDI bei der Parlamentswahl rund ein Viertel aller Stimmen und wird damit stärkste Kraft. Das Rechtsbündnis aus Melonis FDI, der rechtsnationalen Lega und der Forza Italia (FI), kommt demnach auf gut 43 Prozent der Stimmen.
