
Ist die russische Armee ohne Prigoschin schwächer?
n-tv
Rasches Ende einer Revolte: Nach einem Gewaltmarsch der Privatarmee Wagner auf die russische Hauptstadt befiehlt Söldnerchef Jewgeni Prigoschin etwa 200 Kilometer vor Moskau am Samstagabend plötzlich den Rückzug. Damit wird möglicherweise ein Blutvergießen zwischen Russlands bewaffneten Organen vermieden. Trotz des "Verrats" (so Russlands Machthaber Wladimir Putin) soll Prigoschin ungestraft davonkommen. Doch wird das Versprechen aus dem Kreml tatsächlich Bestand haben? Auch viele andere Fragen bleiben offen.
Was wird aus der Wagner-Gruppe?
Die Privatarmee - nach Prigoschins aktuellsten Angaben etwa 25.000 Mann - wird wohl aufgelöst. Im Kern drehte sich der Konflikt darum, ob sich die Söldner dem Verteidigungsministerium in Moskau unterzuordnen haben oder als selbstständige Kraft erhalten bleiben - wie es Prigoschin wollte. Jetzt soll ein Teil der Wagner-Kämpfer in die regulären russischen Streitkräfte übernommen werden und damit weiter beim Angriffskrieg gegen die Ukraine dabei sein. Dem Kreml zufolge sollen Prigoschin und alle seine Leute trotz des Aufstands ohne Strafe davonkommen. Doch viele Wagner-Offiziere haben sich bewusst gegen den Dienst bei dem durch starre Befehlsketten und Bürokratie gelähmten Verteidigungsministerium entschieden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Krieg nicht mehr mitmachen, ist groß - zumal sich der Kreml ihrer Loyalität nicht sicher sein kann.
Ist die russische Armee ohne Prigoschin in der Ukraine schwächer?
