
Ist der "Marder"-Einsatz in der Ukraine sinnvoll?
n-tv
Schwere Waffen sollen die Truppen in der Ukraine im Kampf gegen die russischen Angreifer schlagkräftiger machen. Deutschland soll Schützenpanzer vom Typ "Marder" bereitstellen. Die Bundesregierung hat politische Bedenken. Doch es gibt auch praktische Gründe, die dagegen sprechen.
Die Ukraine möchte gerne von der Bundesregierung schwere Waffen im Kampf gegen die russische Armee haben. Genau genommen will man den Schützenpanzer "Marder" der Bundeswehr. Der wurde bereits in den Zeiten des Kalten Krieges konzipiert und gilt der Bundeswehr als "bewährtes Waffensystem der Panzergrenadiertruppen". So zu lesen auf deren Website. Um das noch mal zu präzisieren: Das Projekt "Marder" entstand schon im September 1959. Ziel war es, dem Kampfpanzer "Leopard 1" einen passenden Schützenpanzer an die Seite zu stellen und den mit vielen Mängeln behafteten "HS 30" abzulösen.
In Dienst genommen wurde der "Marder" im Jahr 1971. Ein Jungbrunnen ist der Schützenpanzer mit 51 Jahren also nicht, obgleich er am Ende der 1970er-Jahre mit dem Panzerabwehrsystem "Milan" ausgestattet wurde oder in den 1980er-Jahren ein Wärmebildgerät für den Richtschützen an der 20-Millimeter-Maschinenkanone bekam. Ausgerüstet mit einer Raumkühlanlage, dem Störsender CG12 und einer Multispektralen Tarnausstattung, wurde der "Marder" von der Bundeswehr dann auch bei den Einsätzen in Afghanistan genutzt.
Heute sind etwas mehr als 370 "Marder" in der Bundeswehr im Einsatz, wie das Verteidigungsministerium gegenüber dem "Spiegel" bekannt gegeben hat. Und selbst die sollten eigentlich bereits durch den "Puma" abgelöst sein. Allerdings verhält es sich mit dem "Puma" so ähnlich wie mit dem Hauptstadtflughafen BER: Seine Auslieferung an die Truppe begann bereits im April 2015, aber aufgrund vieler technischer Mängel und erforderlicher Nachrüstungen wird mit einer vollen Einsatzbereitschaft nicht vor dem Jahr 2030 gerechnet.
