
Israel bereitet historischen Terrorprozess vor
n-tv
Noch nie in seiner Geschichte sei der Staat Israel mit einem Verbrechen vom Ausmaß des Terrorüberfalls am 7. Oktober 2023 konfrontiert gewesen, sagt ein ehemaliger Generalstaatsanwalt. Nun bereitet die Justiz mit einem ebenfalls beispiellosen Aufwand einen Prozess vor, der in Israels Geschichte eingehen dürfte.
Israel wertet Beweise zum Massaker palästinensischer Terroristen vom 7. Oktober aus, die einem Medienbericht zufolge zu einem der bedeutendsten Gerichtsprozesse der Nachkriegszeit führen könnten. Israels Ermittler rekonstruierten derzeit anhand von rund 200.000 Fotos und Videos sowie 2000 Zeugenaussagen die Geschehnisse mit der Absicht, ein Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen einzuleiten, berichtete das "Wall Street Journal". Es dürfte das bedeutendste Verfahren seit dem Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Israel im Jahr 1961 werden, hieß es.
Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober rund 1200 Menschen in Israel ermordet und rund 240 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Es war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels gewesen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Gerichtsmedizinische Beweise, die der Zeitung nach eigenen Angaben von israelischen Beamten zur Verfügung gestellt wurden, zeigten dem Bericht zufolge unter anderem, dass einige Opfer bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Auf Fotos seien Verstümmelungen an Körpern der Opfer zu sehen, darunter auch der Geschlechtsorgane von Männern und Frauen.