Isländische Regierung bestätigt, Frauen in der Mehrheit
DW
Trotz deutlicher Verluste kann die Partei von Islands Ministerpräsidentin Jakobsdóttir weiterregieren. Dafür sorgen die starken Koalitionspartner. In einem anderen Punkt schreibt die Wahl europäische Geschichte.
Nach vorläufigen Zahlen wird Katrín Jakobsdóttirs Links-Grüne Bewegung nur noch drittstärkste Kraft auf der kleinen Nordatlantik-Insel, kann aber wohl weiterregieren - wenn auch unter deutlich verschobenen Kräfteverhältnissen. Das wurde am Sonntagvormittag nach der vorläufigen Auszählung aller Wählerstimmen bekannt. Demnach verlor Jakobsdóttirs Partei drei Sitze und wird künftig nur noch mit acht Abgeordneten im Parlament, dem Althing, vertreten sein. Der kleinere der beiden Koalitionspartner, die bäuerlich-liberale Fortschrittspartei, gewann dagegen gleich fünf Sitze im Althing hinzu. Stärkste Kraft bleibt die dritte Koalitionspartei, die konservative Unabhängigkeitspartei des Finanzministers und Ex-Regierungschefs Bjarni Benediktsson.
Island mit seinen rund 360.000 Einwohnern wird seit vier Jahren von Jakobsdóttir regiert. Sie war 2017 eine ungewöhnliche Links-rechts-Koalition mit der Unabhängigkeitspartei und der Fortschrittspartei eingegangen. Diese drei Parteien kommen nun auf eine stabile Mehrheit von voraussichtlich 37 der 63 Sitze im Parlament. Vor der letzten Wahl war das Land durch diverse Skandale erschüttert worden, unter Jakobsdóttir kam Island wieder zur Ruhe.