Irres Formel-1-Drama: Erster Sieg für Sainz
ProSieben
Die Formel 1 erlebt in Silverstone ein völlig verrücktes Rennen. Ein schwerer Unfall macht Angst. Dann zerplatzt die Sieghoffnung von Weltmeister Verstappen. Am Ende gibt es einen Premieren-Gewinner.
Im Formel-1-Irrsinn von Silverstone hat Ferrari-Pilot Carlos Sainz seinen 150. Grand Prix mit dem ersten Sieg seiner Karriere gekrönt. Unbeeindruckt von einem Horror-Crash beim Start triumphierte der Spanier am Sonntag im spektakulärsten Rennen seit Jahren vor dem Mexikaner Sergio Perez im Red Bull. Dritter wurde Mercedes-Superstar Lewis Hamilton, der einige Zeit sogar auf den neunten Sieg in seinem Heimatland hoffen konnte.
WM-Spitzenreiter Max Verstappen kassierte mit einem beschädigten Auto einen Dämpfer und wurde nur Siebter. Die wichtigste Nachricht des Tages für die Formel 1 war jedoch, dass der Chinese Guanyu Zhou und der Thailänder Alexander Albon einen beängstigenden Unfall zu Rennbeginn ohne schwere Verletzungen überstanden.
Ein grandioses Rennen gelang Haas-Fahrer Mick Schumacher, der den Tag als Vorletzter begonnen hatte und am Ende als Achter die ersten vier WM-Punkte seiner Karriere eroberte. Fast wäre er auf den letzten Metern sogar noch an Verstappen vorbei gekommen. Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel belohnte sich an seinem 35. Geburtstag mit zwei Zählern, nachdem er sich von Startplatz 18 auf Rang neun gekämpft hatte.
In der WM-Gesamtwertung liegt Verstappen mit 181 Punkten weiter klar vorn. Mit 34 Punkten Rückstand ist Red-Bull-Teamkollege Perez Zweiter. Dritter ist Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der als Vierter in Silverstone nur sechs Zähler auf Verstappen aufholen konnte und jetzt 43 Punkte zurückliegt.
Die 142.000 Zuschauer auf den Tribünen bekamen ein höchst dramatisches Schauspiel zu sehen. Schon Sekunden nach dem Start hielt die Formel 1 den Atem an. Zhou schoss mit seinem Alfa Romeo kopfüber von der Strecke, flog über die Reifenstapel in den Fangzaun. Wie durch ein Wunder überstand er den beängstigenden Unfall ohne schwere Verletzungen. Der vor einigen Jahren noch umstrittene Cockpitschutz "Halo", ein Überrollbügel aus Titan, verhinderte wohl Schlimmeres.