
Irre Feindschaft zweier Weltklasse-Torhüter
n-tv
Vor genau dreißig Jahren feierten die beiden ehemaligen Streithähne Toni Schumacher und Uli Stein in München Versöhnung. Vorausgegangen war eine Zeit heftiger Auseinandersetzungen, die bei der Weltmeisterschaft 1986 eskalierten - und dafür gab es einen überraschenden Schuldigen.
Toni Schumachers Reaktion war deutlich: "Wenn ich heute erfahren würde, dass ich lediglich wegen meines Adidas-Vertrags gespielt habe, dann würde ich mich umbringen." Fünf Jahre nach dem Eklat bei der Weltmeisterschaft in Mexiko 1986 wollte eine große deutsche Sportzeitschrift die beiden Torwart-Streithähne Toni Schumacher und Uli Stein am Rande des Bundesligaspiels zwischen dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt wieder versöhnen. Und dafür musste die ganze Wahrheit auf den Tisch - auch wenn diese für den damaligen Aushilfskeeper der Bayern durchaus schmerzhaft war.
Seit den Tagen im fernen Mexiko hatten die beiden Weltklasse-Torhüter kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen. Ganz im Gegenteil: Sie hatten nur noch übereinander geredet - und das meist nicht sehr nett. So wurde aus einer tiefen Abneigung eine innige Feindschaft, die sie beide mit verbalen Boshaftigkeiten über die Medien jahrelang kultivierten. Eskaliert war die Situation zwischen ihnen endgültig bei der Weltmeisterschaft 1986, als Uli Stein die Nationalmannschaft vorzeitig verlassen musste, weil er als ständiger Unruhestifter, laut dem DFB, einfach nicht mehr tragbar war. Der vermeintliche Höhepunkt der Querelen rund um Uli Stein war damals sein intern unter Kollegen gefallener, legendärer Spitzname für Teamchef Franz Beckenbauer: "Suppenkasper".
