
Iranischer Regisseur Jafar Panahi auf Kaution frei
DW
Der weltweit renommierte Regisseur Jafar Panahi ist nach einem Hungerstreik aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran entlassen worden.
"Jafar Panahi wurde vorübergehend aus dem Evin-Gefängnis entlassen", berichtete die iranische Zeitung "Shargh" am Freitagabend (3.2.2023) auf Twitter. Verschiedene weitere Medien bestätigten die Meldung wenig später und posteten Bilder des Freigelassenen, die unter anderem Panahis Frau und sein Sohn in den sozialen Medien veröffentlicht hatten. Demnach ist der preisgekrönte iranische Regisseur nach rund sieben Monaten Haft auf Kaution freigelassen worden.
Die Nachricht wurde weltweit mit Erleichterung aufgenommen. "Wir waren sehr besorgt um die Gesundheit Jafar Panahis und sind nun sehr froh, dass er endlich freigelassen wurde", teilte zum Beispiel das Leitungsduo der Berlinale, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, mit. Ähnlich erleichtert zeigte sich auch der ehemalige Berlinale-Leiter Dieter Kosslick. Gegenüber dem 3sat-Magazin "Kulturzeit" sagte er: "Ich denke, er wird auch erstmal frei bleiben. Ich höre, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht."
Zwei Tage vor seiner Freilassung hatte Panahi durch seine Familie verkünden lassen, dass er in einen Hungerstreik getreten sei: "Ich erkläre ausdrücklich, dass ich aus Protest gegen meine Geiselnahme (...) und das illegale und unmenschliche Verhalten des Justiz- und Sicherheitsapparats in den Hungerstreik getreten bin", schrieb Panahi in einer Erklärung, die am Mittwochabend (1.2.2023) von der Ehefrau des Filmemachers, Tahereh Saeedi, und seinem Sohn, Panah Panahi, auf ihren Instagram-Konten veröffentlicht wurde.
"Ich werde mich weigern, irgendetwas zu essen oder zu trinken oder Medikamente zu nehmen, bevor ich nicht freigelassen werde", so der 62-Jährige weiter. "Und zwar so lange, bis vielleicht mein lebloser Körper aus dem Gefängnis befreit wird."
