
Iran-Sympathisanten könnten Mehrheit im Libanon verlieren
n-tv
Noch werden die Stimmen ausgezählt. Doch nach der Wahl im krisengeplagten Libanon deutet sich an, dass die Protestbewegung Parlamentssitze gewonnen hat. Großer Verlierer könnten die Sympathisanten der Hisbollah sein.
Bei der Wahl im krisengeschüttelten Libanon hat die Protestbewegung Medienberichten zufolge einen für viele unerwarteten Erfolg gefeiert. Inoffiziellen Ergebnissen zufolge konnten auch andere Gegner der einflussreichen schiitischen Hisbollah zulegen. Der Block um die eng mit dem Iran verbündete "Partei Gottes" büßte hingegen einige Mandate ein und könnte die Parlamentsmehrheit verlieren. In vielen Wahlbezirken lief die Auszählung jedoch noch. Offizielle Ergebnisse werden frühestens am Nachmittag erwartet. Nach Angaben des Innenministeriums sank die Wahlbeteiligung auf etwa 41 Prozent.
Den Berichten zufolge kamen die Regierungsgegner auf bis zu zehn Mandate im Abgeordnetenhaus, das insgesamt 128 Sitze zählt. Die Protestbewegung geht auf die Massendemonstrationen zurück, die im Herbst 2019 gegen die politische Führung des Mittelmeerlandes ausgebrochen waren. Ihre Vertreter und andere Oppositionelle wollen das Machtmonopol der Parteien brechen, die im Libanon seit Jahrzehnten herrschen.
Zulegen konnte demnach auch die Partei des ehemaligen christlichen Milizenkommandeurs Samir Geagea, einem der schärfsten Hisbollah-Kritiker. Sie stellt nun mit rund 20 Sitzen die stärkste christliche Kraft in dem multikonfessionellen Land.
