IOC ärgert sich über britischen Druck auf Sponsoren
n-tv
Die britische Regierung ist vehement gegen eine Rückkehr russischer und belarussischer Sportler in den Weltsport. Für ihre Haltung wirbt sie bei den einflussreichen Großsponsoren. Das IOC ist darüber schwer verärgert - und droht mit dem "Ende des Weltsports, wie wir ihn kennen".
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat scharf auf die Forderung der britischen Regierung reagiert, Sportler aus Russland und Belarus von den Olympischen Spielen auszuschließen. "Es ist nicht Sache der Regierungen zu entscheiden, welche Athleten an welchen internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen", heißt es in einem IOC-Statement, aus dem das Branchenmagazin "Inside the Games" zitiert. "Das wäre das Ende des Weltsports, wie wir ihn heute kennen."
Das Sportministerium in London mit Ressortchefin Lucy Frazer hatte in einem Brief an Olympia-Sponsoren um Unterstützung für seine Position geworben. Das Schreiben sei unter anderem an die Chefs von Coca-Cola, Intel, Samsung und Visa in Großbritannien gegangen. "Wir wissen, dass Sport und Politik in Russland und Belarus eng miteinander verflochten sind, und wir sind entschlossen in unserer Haltung, dass es den Regimen in Russland und Belarus nicht gestattet werden darf, Sport für ihre Propagandazwecke zu nutzen", hatte Frazer in dem Brief betont.
Dem trat das IOC nun entgegen. "Wir hoffen sehr, dass die britische Regierung die Autonomie des Sports respektiert, die sie in so vielen Entscheidungen, Erklärungen und UN-Resolutionen betont hat." Das IOC bestehe darauf, dass die Entscheidung, welche Athleten an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können, ausschließlich den Sportorganisationen überlassen werde.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.