
Innenminister sieht AfD auf Pfad der Radikalisierung
n-tv
Die AfD legt in Brandenburg laut aktueller Wahlumfrage zu. Der Innenminister äußert sich besorgt zur Entwicklung der Partei.
Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Innenminister René Wilke warnt vor einer weiteren Radikalisierung der AfD und sieht Gefahren für zentrale demokratische Prinzipien. "Im Moment merken wir, dass die AfD versucht, nicht nur eine Wählerschaft zu gewinnen, sondern eine Anhängerschaft zu generieren, die in Teilen zu blinder Gefolgschaft wird. Und das hat eine andere Qualität", sagte der parteilose Politiker dem "Nordkurier".
Der Verfassungsschutz hatte die AfD in Brandenburg in diesem Jahr als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die Partei geht juristisch dagegen vor. Laut einer neuen Wahlumfrage in Brandenburg liegt die AfD vorn.
Der Innenminister halte es für wichtig, stärker zu unterscheiden zwischen AfD-Wählern und Kadern: "Zwischen Leuten, die einfach ein sehr konservatives Weltbild und sehr konservative politische Vorstellungen haben, die aber legitim sind, und jenen, die sich sehr stark radikalisieren und zu Verfassungsfeinden werden", sagte Wilke. "Wenn die Partei auf diesem Pfad bleibt, mache ich mir erhebliche Sorgen. Denn wenn es dann der AfD gelänge, in einem der ostdeutschen Bundesländer Regierungsverantwortung zu übernehmen, dann stehen wir wirklich vor potenziell gefährlichen Verhältnissen."
