
Inflationsvorbote so hoch wie seit 1974 nicht mehr
n-tv
So einen Anstieg hat es seit fast fünf Dekaden nicht mehr gegeben: Der Verkaufspreise im deutschen Großhandel klettern im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent. Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen.
Die Großhandelspreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr so stark geklettert wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Eine höhere Steigerung als die im Jahresdurchschnitt errechneten 9,8 Prozent gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes binnen Jahresfrist zuletzt 1974 während der ersten Ölkrise mit plus 12,9 Prozent.
Wegen der Erholung der Weltkonjunktur von der Corona-Rezession sind die Preise für viele Produkte rasant gestiegen. Auch dadurch kommt es zu globalen Engpässen, die zu weiter steigenden Preisen führen. Hinzu kommen gestörte Lieferketten, etwa durch Corona-Ausbrüche in China, wo die Behörden wegen eines einzigen entdeckten Falls sogar ganze Fabriken und Häfen schließen.
Im Dezember hatte sich der Preisdruck erstmals seit rund einem Jahr wieder abgeschwächt - er war allerdings immer noch sehr stark. Die Verkaufspreise lagen um 16,1 Prozent höher als im Dezember 2020, weil viele Rohstoffe und Vorprodukte deutlich mehr kosteten. Im November hatte es mit 16,6 Prozent den kräftigsten Anstieg seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1962 gegeben.
