Inflation in der Türkei erreicht fast 80 Prozent
n-tv
In der Türkei steigen die Preise rasant. Doch möglicherweise ist die Inflation noch heftiger als angegeben. Ökonomen und Analysten zweifeln an den offiziellen Zahlen.
Die Inflation in der Türkei steigt immer weiter. Im Juni erhöhen sich die Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vorjahresmonat auf 78,6 Prozent, wie das nationale Statistikamt Turkstat mitteilte. Im Mai hatte die Teuerungsrate rund 74 Prozent betragen.
Damit hat die Inflation den höchsten Wert seit Herbst 1998 erreicht. Möglicherweise sind sie aber noch höher als offiziell angegeben. Oppositionspolitiker, Ökonomen und Finanz-Analysten werfen der Regierung vor, die Zahlen zu schönen, und gehen von einer deutlich höheren Rate aus.
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte im Februar den Leiter der Statistikbehörde gefeuert. Unter dem neuen Chef veröffentlicht sie keine Durchschnittspreise für einzelne Artikel mehr, sondern nur noch für Produktgruppen. Das macht misstrauisch.
Gesundheitsminister Lauterbach spricht von einem "explosionsartigen" Anstieg: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im vergangenen Jahr um über 360.000 zugenommen. Das ist deutlich mehr als das erwartete Plus von 50.000. Überraschend sei dies trotzdem nicht, erklärt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem im Gespräch mit ntv.de.
In den Chefetagen der deutschen Unternehmen kühlt sich die Zuversicht beim Blick auf die Konjunktur wieder etwas ab. Die Firmen beurteilten ihre Lage wieder etwas trüber als zuletzt. Neue Bestellungen gehen weiter nur zögerlich ein. Dennoch sehen die Experten die Erholung intakt - nur eben sehr verhalten.