Inflation geht im Januar leicht zurück
DW
Die Verbraucherpreise sind zu Jahresbeginn nicht mehr ganz so rasant gestiegen wie zuletzt. Die Preise für Waren und Dienstleistungen lagen laut Statistik-Amt im Januar 4,9 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist.
Die Inflation in Deutschland ist zu Beginn des neuen Jahres unter die Marke von fünf Prozent gesunken. Im Januar lag die Teuerungsrate bei 4,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten allerdings einen deutlich geringeren Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat von 4,4 Prozent erwartet. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch bei 5,3 Prozent gelegen - der höchste Wert seit 1992.
Auch wenn es nach sechs Monaten mit anziehender Teuerung nach der Jahreswende nun etwas bergab ging, blieb der Rückgang hinter den Erwartungen zurück. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für Januar nur mit einer Inflationsrate von 4,3 Prozent gerechnet.
Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Auch an mickrig verzinsten Ersparnissen nagt eine höhere Teuerung.
Angeheizt wurde die Teuerung in Europas größter Volkswirtschaft erneut vor allem von gestiegenen Energiepreisen. Verbraucher mussten im Schnitt im Januar 20,5 Prozent mehr für Haushaltsenergie und Sprit zahlen als ein Jahr zuvor.
Der Effekt aus der Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung, der die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr ebenfalls angeheizt hatte, entfiel dagegen. Dennoch bleibe die Inflationsrate hoch, erklärte die Wiesbadener Behörde. Einen Einfluss hätten weiterhin krisenbedingte Effekte, wie Lieferengpässe und deutliche Anstiege bei den Energiepreisen. Viele Ökonomen erwarten angesichts dieser Entwicklung keine schnelle durchgreifende Entspannung an der Preisfront.