Inflation frisst tarifliches Lohnplus auf
n-tv
Angestellte mit Tarifvertrag haben im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr trotz anhaltender Pandemie ein deutliches Plus auf ihrem Lohnzettel - auch dank staatlicher Corona-Prämie. Am Monatsende wird sich das aber bei den Wenigsten bemerkbar machen, der hohen Inflation sei Dank.
Beschäftigte mit Tarifvertrag haben im zweiten Quartal im Schnitt mehr Geld bekommen - die Entwicklung liegt allerdings hinter der Steigerung bei den Verbraucherpreisen zurück. Die Tarifverdienste legten um durchschnittlich 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 2,4 Prozent. Bei den Tarifverdiensten sind nach Angaben des Bundesamtes tarifliche Grundvergütungen und durch Tarifabschlüsse festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen berücksichtigt. Der Anstieg ohne Sonderzahlungen lag demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 1,4 Prozent. Überdurchschnittlich entwickelten sich die Tarifverdienste mit Sonderzahlungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (jeweils plus 2,8 Prozent). "Der Anstieg im Verarbeitenden Gewerbe lässt sich vor allem auf die in der Metall- und Elektroindustrie im Juni 2021 gezahlte Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro zurückführen", erklärte das Bundesamt. Bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen machte sich demnach neben regulären Tariferhöhungen vor allem die Angleichung der Entgelte im Osten an die des Westens im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung bemerkbar.More Related News
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.