
In Coburg hatten die Nationalsozialisten leichtes Spiel
n-tv
Coburg wurde eine Vorreiter-Stadt für das NS-Regime, im Schatten der berühmten Veste breitete sich der Nationalsozialismus früh aus. Wie konnte es dazu kommen? Das zeichnet eine neue Studie nach.
Coburg (dpa/lby) - In Coburg fasste der Nationalsozialismus besonders früh Fuß, schon vor der Machtübernahme Adolf Hitlers waren hier die Machtstrukturen der Nazis etabliert. Warum gerade Coburg? Warum konnte die NS-Ideologie und ihr Herrschaftssystem sich ausgerechnet hier so ausbreiten?
Diesen Fragen geht nun eine umfassende Studie nach. "Coburg voran!" mit mehr als 800 Seiten stammt aus der Feder der Historikerin Eva Karl, die Initiative dafür ging vom früheren Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) aus, 2015 fasste der Stadtrat einen Entschluss zur Aufarbeitung des dunklen Kapitels der Vergangenheit. Begleitet wurde das Projekt von einer wissenschaftlichen Kommission.
"Der Aufstieg der NSDAP entfaltete sich in Coburg aus dem stadtbürgerlichen Milieu als Teil des bürgerlich-protestantischen Lagers mit seinen Strukturen und Vereinen heraus", schreibt Karl. Die Stadt selbst habe sich die Bezeichnung "erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands" zugeschrieben.
