
In Budapest studieren, in der Westpfalz bleiben
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Mit einer besonderen grenzüberschreitenden Kooperation wird versucht, den Ärztemangel in einer ländlich geprägten Region zu lindern. Welches Konzept genau dahintersteckt.
Kaiserslautern/Budapest (dpa/lrs) - Die ungarische Hauptstadt Budapest und Kaiserslautern rücken dichter zusammen – zumindest bei der medizinischen Ausbildung. Eine Kooperation des Westpfalz-Klinikums mit der privaten Semmelweis-Universität in Budapest soll mehr Ärzte in die Westpfalz bringen. Funktionieren soll das über ein Medizinstudium, das teils an der Donau, teils in der pfälzischen Stadt absolviert wird. Der erste Studierenden-Jahrgang legte vor einigen Wochen in Budapest los, bis er nach Rheinland-Pfalz kommt, dauert es noch ein wenig.
Gedacht ist das Angebot nach Angaben des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums in Mainz für junge Menschen, die in Deutschland keinen Medizin-Studienplatz gefunden haben. Sie verbringen die ersten sechs Semester in Budapest, die vier folgenden, stark praktisch ausgerichteten Semester in Kaiserslautern. Dort sind sie dann am Westpfalz-Klinikum sowie in einer Medical School, die in den kommenden Jahren auf dem ehemaligen Gelände des Nähmaschinenherstellers Pfaff entstehen und wo künftig etwa auch Pflegerinnen und Pfleger ausgebildet werden soll.
Mitte September haben die ersten 40 Studierenden ihr Studium an der Semmelweis-Uni in Budapest angetreten, sie werden als erster Jahrgang 2028 nach Kaiserslautern kommen. In Zukunft sollen es jährlich dann jeweils 80 Erstsemester sein. Gelehrt wird an der privaten Uni in Budapest auf Deutsch, der Lehrplan entspricht dem eines Medizinstudiums Deutschland.
