
Im italienischen Prato herrschen chinesische Triaden
n-tv
In Prato, Europas größter Produktionsstätte von Fast Fashion, ist seit über zehn Jahren ein Krieg im Gange. Chinesische Triaden kämpfen um Macht und Reviere, sie scheuen keine Gewalt. Dabei geht es um Milliarden.
Im Februar dieses Jahres sind in der toskanischen Stadt Prato und den naheliegenden Gemeinden Seano und Campi Bisenzio drei Hallen von chinesischen Logistikunternehmen in Brand gesetzt worden. Zwölf Tage später wurde in Madrid ein großes Kleiderlager, auch im Besitz von Chinesen, von den Flammen versenkt. Laut Medienberichten vermuten die Ermittler einen Zusammenhang zwischen den Bränden in und um Prato und dem in Madrid. Der Mandant ist vermutlich eine Triade, so heißen die Clans der chinesischen Mafia, mit Sitz in Prato.
Einen Zusammenhang mit der toskanischen Stadt könnte es auch bei der Ermordung eines chinesischen Paares im April in Rom geben. Der Mann hieß Zhang Dayong, war ein wichtiger Referent der chinesischen Mafia und für die Ermittler kein unbeschriebenes Blatt. Sie kannten ihn aus der Operation "China Truck", die von den Staatsanwälten in Florenz koordiniert worden war und 2018 zur Verhaftung von zig Verdächtigen geführt hatte. Die Anklage lautet: Die Lieferungen zwischen chinesischen Betrieben im In- und Ausland mit Mafia-Methoden zu kontrollieren. Der Prozess läuft noch.
