
Im Herzen von Harlem
Frankfurter Rundschau
Von „Little Senegal“ bis „Burkina-Land“ – der New Yorker Stadtteil zieht bis heute viele Menschen aus Afrika an. Sie prägen und bereichern das Viertel, doch das Zusammenleben mit der eingesessenen afro-amerikanischen Bevölkerung läuft nicht reibungslos. Sebastian Moll hat sich umgesehen.
Es ist Saturday Night in Harlem und die Straßen swingen, doch die Sounds am Adam Clayton Powell Boulevard sind andere als die, die Bill Withers im Ohr hatte, als er 1971 seine RnB-Ode an Harlemer Nächte schrieb. Wenn der Türsteher Gäste in den Club ein- und auslässt, tönen aus der schmalen Tür des „Shrine“ hell wie Glocken die Klänge eines westafrikanischen Balafons. Dazu singt Famoro Dioubate, der virtuose Spieler des traditionellen Instruments, Texte über die Liebe und das Leben in Bambara, einer Sprache, die auch der Mehrheit des jungen, überwiegend westafrikanischen Publikums nur noch bruchstückhaft geläufig ist.













