
Im Amateur-Boxen regiert Russland mit
n-tv
Gazprom als Sponsor, Russen und Belarussen dürfen bei Wettbewerben ihre Hymnen hören: Beim Amateur-Boxen ist die Welt noch fast genauso wie vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Damit eskaliert das ohnehin schon belastete Verhältnis des Verbandes zum IOC nur weiter.
Umar Kremlew und Wladimir Putin sind auf einer Wellenlänge. Immer wieder lachen der IBA-Boss und der russische Kriegsführer Seite an Seite, tauschen sich bei der Eröffnung eines Boxzentrums in Moskau im Herbst vertraut aus. Kremlew, ein Russe, kämpft an der Spitze des taumelnden Amateur-Weltverbandes gerne mit eigenen Mitteln - und muss dafür massive Kritik einstecken.
Etwa ein Dutzend Nationen boykottieren aus Protest die am Mittwoch startende Frauen-WM im indischen Neu-Delhi, darunter die USA, Großbritannien - und natürlich die vom russischen Angriffskrieg gebeutelte Ukraine. Denn anders als im Großteil des Weltsports haben russische und belarussische Athletinnen und Athleten bei den Titelkämpfen in Indien und bei der Männer-WM im usbekischen Taschkent (1. bis 14. Mai) eine uneingeschränkte Teilnahmeerlaubnis - mit Flagge, mit Hymne. Erst vor wenigen Monaten hatte die IBA den Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom verlängert.
Auch der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) schickt keine Athleten zu den Titelkämpfen - was aber offiziell vorbereitungstechnische Gründe haben soll. Die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris erfolgt nämlich bei den Europaspielen in Krakau Ende Juni - wenn es denn überhaupt eine olympische Zukunft für das Boxen gibt. "Von einem Box-K.-o. in Paris gehe ich absolut nicht aus", sagte Amateur-Europameisterin und DBV-Athletensprecherin Stefanie von Berge.
