
Humboldt Forum ändert strittiges Spruchband
n-tv
Raubkunst, ein rechtsextremer Spender - die ersten Monate des neuen Berliner Humboldt Forums verlaufen holprig. Nachdem das Spruchband an der Kuppel wegen des Anspruchs der Unterwerfung unter das Christentum in Kritik gerät, soll dieses nun abgewandelt werden. Erste Ideen liegen bereits vor.
Nach anhaltender Kritik will das Berliner Humboldt Forum das Erscheinungsbild der rekonstruierten Schlossfassade an entscheidender Stelle ändern. Ein weithin sichtbares Spruchband um die Kuppel mit christlichem Unterwerfungsanspruch soll künstlerisch abgewandelt werden. Das Humboldt Forum solle ein "weltoffener, demokratischer Debattenort" werden, kündigte Generalintendant Hartmut Dorgerloh mit Hinweis auf den Koalitionsvertrag im Bund an. Deswegen müssten Fragen etwa zu Kreuz und Kuppel mit Inschrift immer wieder neu gestellt werden. Dabei sollte der Versuch unternommen werden, "vielleicht auch neue Antworten zu formulieren". Dorgerloh will Ideen entwickeln, "wie wir mit etwas umgehen, was bis heute nicht befriedigt und nicht befriedet".
Das weithin sichtbare Spruchband um die Kuppel des gerade für 680 Millionen Euro errichteten Zentrums für Kultur, Kunst und Wissenschaft fordert eine Unterwerfung aller Menschen unter das Christentum. Mit der nachträglich aufgesetzten Kuppel, Kreuz und Bibelspruch unterstrichen die Hohenzollern während der Revolution 1848 den Herrschaftsanspruch der Monarchie gegen demokratische Bestrebungen.
