Hubschrauberabsturz nach Schiffsuntergang vor Madagaskar
DW
Drama bei Bergungsarbeiten nach einem Schiffsunglück vor Madagaskars Nordostküste: Ein Militär-Helikopter mit Regierungsmitgliedern an Bord ist in den Indischen Ozean gestürzt. Ein General schwamm stundenlang zum Ufer.
Erst ist vor Madagaskar ein Schiff mit zahlreichen Menschen an Bord untergegangen und nun bei den Bergungsarbeiten auch noch ein Hubschrauber verunglückt. Der Militär-Helikopter stürzte mit Regierungsmitgliedern in den Indischen Ozean. Ein Staatssekretär sowie der Bordmechaniker wurden nach mehreren Stunden gerettet, vom Piloten und einem weiteren Passagier fehlt noch jede Spur.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP schwamm General Serge Gelle, der Staatssekretär für Polizei, zwölf Stunden lang ans rettende Ufer. Der 57-Jährige habe sich mithilfe des Schleudersitzes aus dem Hubschrauber befördert und einen der Sitze als Schwimmhilfe benutzt.
Ein Video in Online-Netzwerken zeigte Gelle erschöpft auf einem Liegestuhl, immer noch in seiner Uniform. "Meine Zeit zum Sterben ist noch nicht gekommen", sagte er darin. Er friere, sei aber nicht verletzt. Obwohl die Absturzursache laut Verteidigungsministerium ungeklärt ist, sprach der General nach seiner Rettung von Sturmböen, die die Maschine destabilisiert hätten.
Derweil dauert nach dem Schiffsuntergang die Suche nach weiteren Vermissten an. Die Zahl der Opfer hat sich inzwischen auf 64 erhöht, nachdem mehrere Leichen aus dem Wasser geborgen wurden. Ersten Mitteilungen der Behörden zufolge wurden 50 Passagiere gerettet. Die insgesamt etwa 130 Passagiere seien illegal an Bord gewesen, da es sich bei der "Francia" eigentlich nur um ein Frachtschiff gehandelt habe, erklärte ein Sprecher der Hafenbehörde. Das Schiff war am Montag in der Hafenstadt Antanambe in Richtung auf den 75 Kilometer südlich gelegenen Zielhafen Soanierana Ivongo gestartet.
cwo/sti (afp, dpa)