
Hotels haben Angst vor den Praktiken von Booking.com
n-tv
Mit einer Sammelklage fordern Tausende deutsche und andere europäische Hotels Schadenersatz von der Buchungsplattform Booking.com. Der Chef des Hotelverbands Deutschland, Markus Luthe, erklärt im Interview mit ntv.de die Vorwürfe, ob damit nun Schluss ist, und was das für die Übernachtungspreise bedeutet.
ntv.de: Warum verklagen Tausende Hotels Booking.com auf Schadenersatz, was werfen Sie dem Marktführer unter den Buchungsportalen vor?
Markus Luthe: Booking hat seit seinem Markteintritt vor knapp 20 Jahren sogenannte Bestpreisklauseln verwendet: Jedes Hotel musste unterschreiben, dass es weder auf der eigenen Homepage noch auf anderen Buchungsplattformen einen günstigeren Preis anbietet. Später verbot Booking den Hotels nur noch, auf der eigenen Homepage einen niedrigeren Preis anzubieten. Selbst als Kartellamt und BGH diese Praxis untersagt haben, machte Booking weiter Druck: Durch komplizierte Klauseln in den Verträgen mit den Hotels, die dreifache Verneinungen enthielten, hat Booking die Hotels so verunsichert, dass sie sich trotzdem weiter an die "Bestpreisklausel" hielten. Erst aufgrund einer EU-Regelung - dem "Digital Markets Act" - strich Booking die Klauseln Ende 2024 endlich aus den Verträgen.
Warum haben Hotels das jahrelang mitgemacht, obwohl sie gar nicht mussten?
