Hollywood-Legende Doris Day wäre 100
DW
Vor 100 Jahren wurde Doris Day geboren. Sie war einer der populärsten und kommerziell erfolgreichsten Hollywood-Stars in den 1950er und 1960er Jahren.
Wohlfrisiert und kerzengerade, dazu ein strahlendes Lächeln im Gesicht: Doris Day (1922-2019) verzauberte ihr Publikum mit ihren energiegeladenen Auftritten. Dabei entdeckte Hollywood ihr Charisma erst relativ spät. Sie war bereits in ihren Dreißigern, als sie mit turbulenten Beziehungskomödien wie "Bettgeflüster" ihren schauspielerischen Durchbruch feierte. Zu dem Zeitpunkt hatte Doris Day in ihrer ersten Karriere als Sängerin bereits alles erreicht. 1946 war sie die bestbezahlte Sängerin der Welt. Ihre geschmeidige Stimme wurde von Musikkritikern als "in Flaschen gefüllter Sonnenschein" gelobt.
Geboren wurde sie als Doris Mary Anne von Kappelhoff am 3. April 1922 im US-Bundesstaat Ohio. Ihre Eltern, ein Musiklehrer und eine Hausfrau, waren Nachkommen deutscher Einwanderer. Als sie 15 Jahre alt war, machte ein schwerer Autounfall ihren Traum zunichte, Tänzerin zu werden. Zwei Jahre saß sie im Rollstuhl, hörte viel Radio und entdeckte beim Mitsingen der Lieder - ihr Idol war Ella Fitzgerald - ein neues Talent: das Singen.
Schon bald ging sie mit namhaften Big Bands auf Tour. Im Zweiten Weltkrieg besuchte sie mit Bob Hope US-Soldaten. Ihr erster Nummer-Eins-Hit war der melancholische Song "Sentimental Journey", der sich zur Hymne heimwehkranker G.I.s entwickelte. Die Musik blieb ihre große Liebe: Ihr letztes von 29 Alben veröffentlichte sie mit 87 Jahren.
Von Hollywood wurde die populäre Sängerin 1948 als Schauspielerin unter Vertrag genommen. In Alfred Hitchcocks Thriller "Der Mann, der zu viel wusste" (1956) spielte sie neben James Stewart die Hauptrolle. Als Mutter, die nach ihrem gekidnappten Sohn ruft, singt sie wie um ihr Leben ihr legendäres Lied "Que sera, sera", das 1957 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde und das Day selbst nicht mochte.
Zum Leinwandidol wurde sie Ende der 1950er Jahre durch die Komödie "Bettgeflüster" mit Filmpartner Rock Hudson. Das Liebesgeplänkel zwischen einer Karrierefrau und ihrem Konkurrenten war der Auftakt jener klassisch gewordenen "Doris-Day-Komödien", die zu Publikumsrennern wurden. Es sind Geschichten aus einer anderen, biederen Zeit: In Filmen wie "Ein Hauch von Nerz", "Spion in Spitzenhöschen" oder "Ein Pyjama für zwei" hält sie zunächst den Avancen ihrer Filmpartner wie Cary Grant stand, bis diese sie schließlich zum Traualtar führen.