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Hohe Geldstrafe für chinesische Influencerin

Hohe Geldstrafe für chinesische Influencerin

DW
Tuesday, December 21, 2021 08:28:34 AM UTC

Wegen Steuerhinterziehung muss die chinesische "Livestream-Königin" Huang Wei umgerechnet 186 Millionen Euro zahlen. Die drastische Strafe für die Influencerin, die im Internet als Viya auftritt, sorgt für großen Wirbel.

Die 35-Jährige habe in den Jahren 2019 und 2020 643 Millionen Yuan an Steuern hinterzogen, indem sie Einkommen verschwiegen oder falsch deklariert habe, teilte das Steueramt der ostchinesischen Stadt Hangzhou mit. Die Steuerstrafe in Höhe von 1,34 Milliarden Yuan für Huang Wei ist die bisher höchste für einen Livestream-Star. Sie übersteigt auch die 884 Millionen Yuan, welche die berühmte Schauspielerin Fan Bingbing 2018 an die Steuerbehörden zahlen musste.

Das Parteiorgan "Volkszeitung" sprach mit Blick auf Viya von einer "Warnung" für andere berühmte Persönlichkeiten des boomenden E-Commerce-Geschäfts, "dass ihre Webauftritte nicht außerhalb des Rechts stattfinden". 

Das Vorgehen der Behörden ist Teil einer laufenden Kampagne des kommunistisch regierten Staates gegen Prominente und das Showgeschäft in China. Mit ihren zahllosen Followern ist Huang Wei der Star der Influencer-Gemeinde, da sie bis zu zehn Millionen Zuschauer für eine ihrer Online-Shows zur Werbung für Produkte mobilisieren kann. Die Internet-Berühmtheit ist bekannt für ihre Fähigkeit, "alles" über Livestreaming auf der Plattform Taobao Live zu verkaufen. Beim jüngsten Online-Shopping-Festival, dem Singles' Day, setzte sie an einem Abend Produkte im Wert von insgesamt 8,5 Milliarden Yuan ab. Nach Schätzungen von Branchenkennern soll sie 2020 mehr als 31 Milliarden Yuan (4,3 Milliarden Euro) an Umsätzen generiert haben - mehr als jede andere Internetgröße. 

Am Montag waren Viyas Konten auf Weibo, Taobao Live und der Kurzvideoplattform Douyin offline gegangen. Huang Wei und ihr Ehemann Dong Haifeng akzeptierten die Strafe und entschuldigten sich in einer Mitteilung im Kurznachrichtendienst Weibo: "Wir haben einen großen Fehler gemacht."

Die Strafe werde "Schockwellen" durch die Livestream-Industrie schicken, schrieb die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post". Die blühende Livestream-Industrie in China hat mit der Pandemie noch zusätzlich an Schwung gewonnen. In diesem Jahr sollen die Umsätze nach Schätzungen von Marktforschern 1,2 Billionen Yuan (166 Milliarden Euro) erreichen - vor vier Jahren waren es erst 19 Milliarden Yuan.

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