
Hoffnungsvolle Rückkehr zum Schicksalsberg
n-tv
Auf dem Bergisel in Innsbruck endete schon mancher Traum von einem deutschen Sieg bei der Vierschanzentournee im Schnee von Innsbruck. Der Berg gilt als Schicksalsberg der deutschen Skispringer, die die Schanze eigentlich mögen. Eine echte Tragödie relativiert derweil alle sportlichen Ärgernisse.
Karl Geiger war heute vor einem Jahr völlig bedient: "Im Moment bin ich ziemlich angefressen und erwarte gar nichts mehr von der Gesamtwertung. Ist mir aber auch egal", schimpfte der eigentlich überaus besonnene Schwarzwälder vor einem Jahr in Innsbruck. Mit einem desaströsen ersten Sprung hatte er am 4. Januar 2021 am Bergisel jede Chance weggeworfen, in die Fußstapfen Sven Hannawalds zu treten. Der hatte 2002 die Vierschanzentournee gewonnen, das konnte kein Deutscher seitdem wiederholen. "Dass es dieses Jahr wieder so ist, da kriegt man einfach nur das Kotzen. Tut mir leid die Wortwahl", sagte Geiger bei Eurosport frustriert. Das sei einfach "saumäßig bitter".
Am Ende erkämpfte sich Geiger noch einen starken zweiten Platz in der Gesamtwertung der 69. Vierschanzentournee, in Innsbruck aber hatte er den Toursieg schon verloren. "Ich muss erst mal ein bisschen das System runterfahren. Momentan könnte ich echt überall reintreten. So kenn ich mich eigentlich gar nicht. Aber es ist halt doch emotional", sagte er in der ARD. Der Ärger des späteren Doppel-Weltmeisters war nur ein weiteres in der langen Reihe deutscher Frusterlebnisse auf der längst mehrfach um- und neugebauten Olympiaschanze von 1964 und 1976.
