Hochwasser: Wie aus Regen eine zerstörerische Flut entsteht
DW
Dass Wasser katastrophale Zerstörungen anrichten kann, steht außer Frage. Die Regenfälle in Italien zeigen dies nur zu gut. Aber wie entwickelt Wasser, das oft auch so friedliche Element, diese ungemeine Kraft?
Als wären es Kartenhäuser und Spielzeugautos, die unter braunen Wassermassen zusammenbrechen oder hinfort getrieben werden. Container, die wie Pappkartons dahin driften, Keller, die innerhalb weniger Minuten zur lebensgefährlichen Falle werden. Immer wieder beweist uns die Natur mit ihren gewaltigen Elementen, wer hier die Oberhand hat. Die Menschen sind es jedenfalls nicht.
Aber wie kann das Wasser eine solche Kraft entfalten? Genau diese Frage beantwortet Dr. Michael Dietze von der Sektion Geomorphologie am Helmholtz-Zentrum Potsdam auf der Webseite des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ.
Dafür ist es zunächst wichtig zu wissen, dass ein Kubikmeter Wasser eine Tonne wiegt. Das ist also schon mal nicht ohne! Und das heißt: "Wasser kann einen enormen Druck aufbauen, wenn es direkt auf ein Hindernis trifft. In Bewegung gebracht, ergibt das enorme Kräfte, die auf Autos oder Container wirken und diese einfach vor sich herschieben können, wenn sie nicht sehr fest verankert sind", sagt Dietze.
"Dazu kommt dann das Phänomen der Erosion, das vermeintlich stabile Oberflächen zerstören kann: (Erd-)Oberfläche wird durch schnell fließendes Wasser abgetragen."
Am GFZ Potsdam wird unter anderem untersucht, wie genau Wasser Sediment mobilisiert, wie sich Flutwellen bewegen, und mit welcher Wucht sie sich ihren Weg durch die Landschaft bahnen.