"Historische Preissteigerungen": Bahn soll deutlich teurer werden
ProSieben
Viele Kund:innen beklagen schon jetzt die teils hohen Preise bei der Deutschen Bahn. Laut Eisenbahnergewerkschaft EVG könnte es bald noch viel schlimmer werden.
Kunden der Deutschen Bahn müssen sich nach Einschätzung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG noch im laufenden Jahr auf eine erhebliche Preiserhöhung einstellen. Es drohten "schon in diesem Jahr historische Preissteigerungen von deutlich mehr als zehn Prozent", zitierte "Bild" den EVG-Vorsitzenden Martin Burkert am Mittwoch (2. Juli). "Dazu würden die Fernverkehrsverbindungen auf den meist befahrenen ICE-Strecken, darunter auch die schnellen Sprinter, um satte 25 Prozent ausgedünnt werden." Auslöser sind dem Bericht zufolge höhere Trassenpreise. Diese könnten nur über höhere Fahrkartenpreise ausgeglichen werden. Burkert forderte den Bundestag auf, "den Preishammer" zu stoppen. "Bei den Haushaltsberatungen müssen die Abgeordneten die Schienenmaut durch gezielte Förderung abmildern", sagte der EVG-Chef zu "Bild". Die Bahn wollte sich dem Bericht zufolge auf Anfrage nicht äußern. Das Kabinett hatte vergangene Woche beschlossen, dass die Bahn bis 2029 für Investitionen in die Infrastruktur rund 107 Milliarden Euro erhalten soll und damit deutlich mehr als noch im Haushalt der alten Bundesregierung vorgesehen war. Ein großer Teil der Summe, rund 81 Milliarden Euro, kommt dpa-Informationen zufolge aus dem schuldenfinanzierten Sondervermögen der Bundesregierung. Bahnchef Richard Lutz hatte jedoch am Dienstag gemahnt, dass dieses Geld für die kommenden Jahre nicht ausreiche. Für 2029 fehlten rund 17 Milliarden Euro, sagte er.
