
Hinter Dior und Armani steckt ein System am Rande der Sklaverei
n-tv
Dior und Armani sind zwei der bekanntesten Mode-Marken der Welt. Doch bei der Produktion der Luxus-Produkte geht es offenbar alles andere als luxuriös zu. Die Firmen sollen in Werkstätten Menschen unter unwürdigen Umständen ausgebeutet haben. Die Mode-Marken sind nicht die einzigen im Visier der Ermittler.
Auf die Frage: "Das ist alles echt 'made in Italy'?" entgegnet der Verkäufer bei Dior in Mailands nobelster Adresse für Mode-Artikel in der Via Monte Napoleone mit einem "aber sicher!" - und er lügt nicht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Die Tasche "PO312YKY" der Marke Christian Dior kostet im Laden 2600 Euro und wurde tatsächlich in Italien hergestellt. Und zwar in Opera, einem Vorort im Süden von Mailand. Die Stoffe und das Leder, alles kommt, wie Transportpapiere belegen, von italienischen Garn-Herstellern und Gerbereien. Alles echt "made in Italy" also. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni könnte eigentlich stolz sein auf diese Luxus-Produktion in ihrem Land. Wäre da nicht der Ermittlungsbericht der Mailänder Carabinieri-Abteilung "Arbeitsschutz".
Die beiden Mailänder Staatsanwälte Paolo Storari und Luisa Baima Bollone hatten die Arbeitsbedingungen in einer Reihe von Fabriken im Süden Mailands näher unter die Lupe genommen. Dafür schickten sie die Carabinieri des Arbeitsschutzes zur Kontrolle dorthin, wo hauptsächlich für Dior und Armani, aber auch für andere Top-Labels der Mode, teuerste Lederwaren produziert wurden.
