
Hetzaufkleber an Gedenkstätte, Fahnenschändung in Frankfurt
n-tv
Seit Wochen nehmen antisemitische Straftaten in Deutschland massiv zu. Auch an diesem Wochenende ermittelt der Staatsschutz wieder. In einer Gedenkstätte werden antisemitische Plakate angebracht, in Frankfurt die israelische Fahne vom Rathaus geklaut und mit Füßen getreten.
An diesem Wochenende kommt es in Deutschland erneut zu antisemitischen Vorfällen. So brachten Unbekannte in der Gedenkstätte Ahlem in Hannover volksverhetzende Aufkleber an. Die Aufkleber wurden an Türen, am Eingangsschild und an der "Wand der Namen" für die Opfer des Holocausts gesichert. "Die Aufkleber haben allesamt einen politischen und volksverhetzenden Inhalt in Bezug auf den Nahostkonflikt", erklärte eine Polizeisprecherin.
Der Tatzeitraum lag zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen, die Zahl der Aufkleber im mittleren zweistelligen Bereich. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen wegen Volksverhetzung. Weil sich die Kleber gut entfernen ließen, werde nicht wegen Sachbeschädigung ermittelt. Zeugen sollten sich beim Kriminaldauerdienst in Hannover melden.
Mit der "Wand der Namen" wird deportierter und getöteter NS-Opfer gedacht. Die Gedenkstätte war einst eine jüdische Gartenbauschule, später wurde diese von Nationalsozialisten als Sammelstelle für Deportationen, als Gefängnis und Hinrichtungsstätte benutzt. "Diese widerliche Tat muss schnellstmöglich aufgeklärt und juristisch verfolgt werden. Es ist widerwärtig und erschreckt mich, dass wir 78 Jahre nach Ende des Holocausts solche Botschaften auf unserer Gedenkstätte finden", hieß es in einer Stellungnahme von Regionspräsident Steffen Krach.
